Blog zum Podcast,  Kulinarik

„Pane e panini“ – alles rund um italienisches Brot

Bist du ein absoluter Brotliebhaber/-in und könntest immerzu Brot essen? Dann bist du hier genau richtig! Wir liefern dir heute nämlich einen exklusiven Überblick zum italienischen „pane“ (Deutsch: Brot) und den in Italien diversen „tipi di pane“ (Deutsch: Brotsorten)!

Mehr über italienisches Brot erfährst du auch in dieser Podcast-Folge:

#42 Pane e panini – was Audrey Hepburn mit italienischem Brot zu tun hat

Grundsätzlich gilt: italienisches Brot ist und schmeckt anders als deutsches oder österreichisches Brot! Hauptsächlich wird in Italien „pane bianco“ (Deutsch: Weißbrot) gegessen.

Ein herrlich knuspriges, italienisches Weißbrot schmeckt einfach zu allem, hier z.B. mit Ricotta

Wann und wozu isst man Brot?

In Italien spielt Brot eine große Rolle – begleitet es doch so ziemlich jedes Gericht! Daher trifft es sich gut, dass in italienischen Restaurants die Kosten für das Brot beim „coperto“ (die allgemeine Servicepauschale in italienischen Restaurants) bereits inkludiert sind. Die einzigen Gerichte ohne Brot stellen in der Regel nur die „primi“ dar. Allerdings darf selbst bei bestimmten „primi“, wie zum Beispiel einem „minestrone“ (Deutsch: Suppe), eine Scheibe Brot oder auf Italienisch „una fetta di pane“ nicht fehlen!

Welche Wörter sind in Bezug auf Brot wichtig?

Selbstverständlich gehört auch bei dem ein oder anderen Teller Pasta ein Stück Brot einfach dazu! Nicht umsonst gibt es hier den ganz eigenen Ausdruck „la scarpetta“, wenn man mit einem Stück Brot die Reste eines „sugos“ (Deutsch: Soße) aufsaugt. Ein weiterer Begriff in Verbindung mit Brot ist das Wort „culetto“. Damit wird das Endstück eines Brotes bezeichnet. Die „mollica“ bezeichnet wiederum das weiche Brotinnere. Die „biga“, wie sie auf Italienisch genannt wird, ist eine Art Vorgärung, die beim Backen vieler italienischer Brote benötigt wird.

Welche Brotsorten gibt es?

Die vielen „sapori di pane“ (Deutsch: Geschmacksrichtungen) kennzeichnen schon die unterschiedlichen Brotsorten in Italien. Viele dieser Sorten gibt es bei uns im deutschsprachigen Raum nicht. Zusätzlich hat jede italienische Region ihre ganz eigenen Brot-Spezialitäten und Besonderheiten. Grundsätzlich unterscheidet man runde Brotlaibe und länglich, breite Brotlaibe (auf Italienisch: filoni oder filoncini) sowie „panini“ (Deutsch: Brötchen).

Welche runden Brotlaibe gibt es?

Zu den runden Brotlaiben gehören beispielsweise:

  • pagnotte: ein rustikales Brot aus Zentralitalien
  • casereccio: ein gutes Bauernbrot aus Mittel- und Süditalien (Abruzzen, Kalabrien, Latium)
  • pane pugliese: ein apulisches Weißbrot

Welche länglich, breiten Brotlaibe gibt es?

Zu den länglich, breiten Brotlaiben gehören beispielsweise:

  • ciabatta: das Brot venezianischen Ursprungs ist bei uns sehr verbreitet
  • pane sciapo: toskanische Brotspezialität, die ohne Salz hergestellt wird

Was sind typische „panini“?

Die bekanntesten „panini“ sind:

  • rosette: wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um runde Semmeln, die wie eine Rose geformt sind
  • ciriole (Singular ciriola): dieses längliche Brötchen ist eine Spezialität aus dem Latium
  • panini all’olio: sind kleine, länglich ovale Brötchen mit Olivenöl
  • panini a tartaruga: erinnern mit ihrer Oberfläche stark an einen Schildkrötenpanzer (Italienisch: tartaruga) und sind vor allem bei Kindern sehr beliebt

Was sind weitere Brotspezialitäten?

Spezielle Brotsorten der italienischen Region Emilia-Romagna sind zum Beispiel:

  • pane arabo: eine Art Fladenbrot
  • piadina romagnola: ebenfalls eine Art Fladenbrot und DIE Spezialität der Emilia-Romagna schlechthin

Eine weitere Spezialität aus Ligurien ist zum Beispiel:

  • focaccia: das Fladenbrot aus Hefeteig, das mit Olivenöl, Salz und Kräutern belegt wird, eignet sich hervorragend auch als belegtes Sandwich  

Was bedeutet „grano tenero“ und „grano duro“?

Mit dem Wort „grano tenero“ wird im Italienischen Weichweizen bezeichnet, Hartweizen wiederum heißt „grano duro“. Vor allem für die Herstellung von italienischer Pasta ist die Verwendung von Hartweizen essenziell. Zusätzlich gilt: für jede Zubereitungsart muss die richtige „farina“ (Deutsch: Mehl) und die richtige Mehlsorte verwendet werden!

Welche Mehlsorten gibt es in Italien?

Die verschieden „tipi di farina“ (Italienisch: Mehlsorten) sind:

  • Tipo 00: das raffinierteste italienische Mehl wird bei uns so gut wie nie verwendet. In Italien wird dieses Mehl für einige „filoni“, „rosette“ und für jede Art von „pizza“ benutzt. Ganz egal ob „pizza bianca“ (Deutsch: weiße Pizza) oder „pizza rossa“ (Deutsch: rote Pizza)
  • Tipo 0: ist weniger raffiniert als das erste Mehl, wird aber auch seiner meisten Nährwerte beraubt. Die Mehlsorte 0 wird typischerweise für „ciriole“ oder „pagnotte“ verwendet
  • Tipo 1: enthält eine größere Menge an Kleie und Weizenkeimen und wird unter anderem auch gerne für „dolci“ (Deutsch: Süßspeisen) benutzt
  • Tipo 2: ist besser bekannt als „Halbvollkornmehl“ und leichter zu verarbeiten als Vollkornmehl. Aufgrund seiner hervorragenden Nährstoffeigenschaften hebt sich dieses Mehl deutlich von den anderen Mehlsorten ab
  • Farina integrale: bezeichnet auf Deutsch das gesunde Vollkornmehl
  • Farina Manitoba (auf Deutsch Manitoba-Mehl): macht den Teig elastischer und fester und wird in Italien in großem Stil verwendet. Manitoba-Mehl eignet sich vor allem für Panettone, Pandoro, spezielle Nudelgerichte oder Spezialitäten wie die genuesische Focaccia. Wie du Panettone am besten zubereiten kannst, das erfährst du hier

Welche italienischen Brot-Snacks gibt es?

  • grissini torinesi: die langen, dünnen Brotstangen aus Hefeteig sind eine piemontesische Spezialität und eignen sich hervorragend als Appetithäppchen
  • taralli pugliesi: diese kurzen, gekringelten Brotstangen aus Apulien eignen sich wunderbar als Snack für Zwischendurch und schmecken hervorragend zu jedem Wein oder Aperitivo
  • friselle: bei den knusprigen „friselle“ handelt es sich um ein zweimal gebackenes Brot aus Apulien, das mit Tomaten und Olivenöl beträufelt nach Urlaub pur schmeckt

Welches italienisches Brot isst du gerne? Lass es uns in den Kommentaren gerne wissen!

Ein Kommentar

  • Florian

    Tolle Folge! Jetzt würde ich mir nur ein Rezept von einem Panini all’olio fehlen. Eine echte Italienerinnerung für mich.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code