Buon Natale – Weihnachtsfest all’italiana
Weihnachten steht wieder einmal vor der Tür! Genau wie im deutschsprachigen Raum gibt es in Italien auch einige Traditionen, die an den Festtagen ein absolutes Muss sind! Bevor wir uns nun aber mit dem italienischen Weihnachtsgruß „buon Natale“ in die Weihnachtszeit verabschieden, erzählen wir euch in dieser Podcastfolge wie man in Italien Weihnachten feiert und wie wir das Beste aus zwei Welten miteinander verbinden:
#35 Buon natale a tutti – das Beste aus zwei Welten
In Italien wird Weihnachten erst am 25. Dezember gefeiert! Denn der 24. Dezember, „la vigilia di Natale“, ist lediglich der Auftakt zum eigentlichen Weihnachtsfest. Aus diesem Grund werden Geschenke in Italien auch erst am 25. Dezember in der Früh überreicht. Ganz traditionell kommen sie überhaupt erst am 6. Dezember.
Es gibt in Italien an Weihnachten kein klassisches „Menù di Natale“, denn das Weihnachtsessen variiert je nach Region und ist von Familie zu Familie verschieden. Da der 24. Dezember aber eigentlich ein Fastentag ist, gibt es traditionell kein Fleisch, sondern eher Fischgerichte. Was jedoch an Weihnachten immer ein absolutes Muss in Italien ist, das sind die italienischen Weihnachtsspezialitäten Panettone und Torrone!
Panettone – DER Weihnachtsklassiker
Dieses Weihnachtsgebäck ist aus der italienischen Weihnachtszeit gar nicht mehr wegzudenken! Der Panettone ist Mailands ganzer Stolz und ein süßer Festtagskuchen aus Hefe mit kandierten Früchten und Rosinen. An Weihnachten ist der Panettone inzwischen überall in Italien so begehrt, dass er sich wochenlang in allen italienischen Supermärkten und Konditoreien stapelt. Der Panettone wird in Italien traditionell nach dem großen Weihnachtsessen serviert und fehlt wirklich auf keinem Teller! Mittlerweile ist der Panettone auf der ganzen Welt berühmt. Mehr über die Entstehungsgeschichte des Panettone gibt es hier.
Auch bei uns ist der kulinarische Klassiker mittlerweile sehr verbreitet und in vielen verschiedenen Variationen erhältlich. Neben der klassischen Variante bieten Hersteller mitunter verschiedenste Variationen z. B. mit Schokolade, Pistazien oder Marzipan an. Wer Panettone noch nie gegessen hat, der muss diese Weihnachten unbedingt zuschlagen! Am besten schmeckt natürlich noch immer der „Panettone fatto in casa“, also der selbst zubereitete Panettone. Unsere persönliche Rezept-Empfehlung findest du hier.
Unser ultimativer Panettone-Tipp: unbedingt mit den Händen essen – im besten Fall sogar wie Zuckerwatte zupfen!
Torrone – weißer Weihnachtsgenuss
Diese unwiderstehliche Süßigkeit wird ebenfalls nur an Weihnachten gegessen! Bei Torrone handelt es sich um einen süßlichen Teig aus getrockneten Nüssen (Mandeln, Walnüsse oder Haselnüsse), der von zwei Oblaten umgeben ist. Torrone wird in verschiedenen Regionen Italiens hergestellt. Zu den berühmtesten Torroni zählen die aus Cremona, Alba, Siena und Benevent (diese sind fast elfenbeinfarben) sowie die sizilianischen und sardischen Torroni.
Die Herkunft dieser typischen italienischen Weihnachtsspezialität ist ungewiss. Das erste Mal taucht Torrone am 25. Oktober 1441 in Cremona auf – anlässlich der Hochzeit des Herzogs von Mailand Francesca Sforza mit Bianca Maria Visconti. Üblicherweise wird Torrone nach den traditionellen „dolci“ gegessen. Wer gerne selber einen Torrone backen will, der findet unser Rezept hier.
Unser Torrone-Tipp: unbedingt einmal den Unterschied zwischen „Torrone morbido“, also weichem Torrone, und „Torrone croccante“, also knusprigem Torrone probieren!
„Il presepe“ – die Weihnachtskrippe
Die Krippentradition hat in Italien an Weihnachten – vor allem im Süden – einen großen Stellenwert. Italienische Krippen sind tatsächlich DER Mittelpunkt des Weihnachtsgeschehens. Hier gilt das Motto: je größer und auffälliger, desto besser! In einigen Teilen Italiens gibt es zusätzlich zur Krippe manchmal noch einen „Albero di Natale“, also einen Weihnachtsbaum. Häufig jedoch ist dieser aus Plastik, da echte Tannenbäume vor allem im Süden Italiens ein Ding der Unmöglichkeit sind.
Unser Highlight in der italienischen Weihnachtszeit: die sogenannte Krippenstraße „San Gregorio Armeno“ in Neapel! Hier werden das ganze Jahr über alle möglichen Krippenfiguren und -accessoires verkauft. Große Krippenfans kommen unter anderem im Krippenmuseum in Neapel auf ihre Kosten!
Tombola – DAS klassische Weihnachtsspiel
An Weihnachten darf in Italien eines nie fehlen: die Tombola! Auf Italienisch bedeutet „tombolare“ so viel wie durcheinanderfallen und das macht auch den Reiz dieses Spieles aus. Spielspaß für die ganze Familie ist hier auf jeden Fall garantiert!
Das Spiel Tombola kommt aus Neapel und funktioniert so ähnlich wie Bingo. Benötigt wird ein Spielbrett sowie ein Sack mit Losen (beide mit den Zahlen 1 bis 90) und ein Spielzettel mit jeweils 15 Zahlen. Jede Nummer hat dabei eine eigene Bedeutung. Ziel des Spieles ist natürlich die Tombola, d.h. alle 15 Zahlen auf dem eigenen Spielzettel müssen am Ende gezogen sein.
In diesem Sinne: buon Natale e buone feste a tutti! Frohe Weihnachten!